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  • Autorenbild Sabine Fehrenbach

der soll das aber auch ohne Futter machen…


Die Ansprüche an unsere Hunde sind hoch. Wir wollen perfekten Gehorsam, schnelle Reaktionen, Aufmerksamkeit und Motivation, immer dann, wenn wir sie brauchen.

Ansonsten soll er sich möglichst unauffällig und bestmöglich in unsere Umwelt und unser Leben integrieren. Kooperation rund um die Uhr – das Ganze bitte möglichst schnell, ohne großen Aufwand, ohne Kosten und Mühen, am besten von Welpenbeinen an.

Nicht selten trifft dann Wunsch auf Wirklichkeit.

Hunde, die auf dem Spaziergang ihren Namen nicht mehr kennen, auf kein Signal mehr reagieren, geschweige denn zur Zusammenarbeit bereit sind.

Schlecht erzogen? Nun nicht wirklich …  Wir sind Opfer einer Kosten/ Nutzen Analyse geworden. Einer Analyse, die wir nicht verhindern können. Die im Gehirn des Hundes abläuft, ob uns das gefällt oder nicht. Es geht um Bedürfnisse und deren Befriedigung.

Hunger? Langeweile? In Kombination mit Situation, Gelegenheit, Lernerfahrungen ergibt sich eine Verhaltensreaktion.

Längst hat das Gehirn die internen Checklisten abgefragt : Gefährlich? Lohnenswert? Bekannt? Konsequenzen? Erfahrungen?

Steuern lässt sich dieser Prozess nicht- er läuft unbewusst ab.  Je höher die Motivation für ein Verhalten ist, desto wahrscheinlicher tritt es auf. Ganz besonders dann,wenn es sich um Überlebensstrategien handelt, die dem Lebewesen angeboren sind.  Das Gehirn färbt alles mit entsprechenden Emotionen ein, um noch schneller reagieren zu können. Der „Denkweg “ dauert etwas länger…

Diese emotionale Einfärbung findet immer statt und wird in ähnlichen Situationen auch immer zeitgleich abgerufen.

Das heißt für unser Training mit Hunden:  Wir müssen deren Bedürfnisse kennen, um sie motivieren zu können …  und wir tun gut daran, positive Emotionen zu wecken und zu fördern.

Motivationskonflikte, gerade im Hinblick auf selbstbelohnende Verhaltensweisen, führen zu sogenannten Übersprungshandlungen. Das Gehirn versucht aus einer Situation das Beste herauszuholen -immer ! – denn das ist seine Aufgabe.

Je eher ein Verhalten motiviert werden kann, desto besser ist es in der Lage ein ( unerwünschtes) Verhalten zu verdrängen.

Uns sollte also die Frage begleiten : Was ist für meinen Hund, jetzt, in dieser Situation wichtig? Ganz schnell werden wir feststellen, dass Futter nur ein kleiner Teil der Bedürfnisbefriedigung darstellt. 


Je besser wir es verstehen unseren Hund zu motivieren, desto besser lernen wir ihn kennen, desto mehr wird er lernen können, desto mehr Kooperation erhalten wir. Dazu müssen wir seine Bedürfnisse erkennen und entsprechend reagieren, denn Bedürfnisse verändern sich, verändern sich mit den Situationen, der Umwelt.

Das stellt höhere Ansprüche an uns, als ständig Futter parat zu haben.  Eine Belohnung, die in der Situation nicht passt, kann zur Frustration führen.  Futter ist nur dann belohnend, wenn ich Hunger habe…

Angst und Aggression machen keinen Spaß!

Gerade in Schwierigkeiten bei Hundebegegnungen, kommt man, je nach Hund, mit Futter an seine Grenzen. Auch Training über Korrektur, Druck und Zwang wird nicht funktionieren ( siehe oben : emotionale Einfärbung), da die schlechte Basis schon vorprogrammiert ist.

Bedürfnisbefriedigung und Belohnungen, ist so viel mehr als Futter werfen.

Denkt bei eurem nächsten Training doch mal ums Eck und belohnt kreativ, abwechslungsreich und bedürfnisorientiert – es lohnt sich unter Garantie!

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