Sabine Fehrenbach
Dominanz und Rudel

Nein, ich werde nicht müde es immer wieder und wieder zu erklären : wir bilden mit dem Hund so wenig ein Rudel, wie wir mit Wellensittichen einen Schwarm bilden. Daraus könnte ein heller Kopf folgern, das infolgedessen auch die Definition des Rudelführers etwas hinkend daher kommt.
Und nein – ein Hund kommt nicht als „dominante “ Socke zur Welt, sondern die Sache mit der Dominanz entwickelt sich aus einer Situation. Dominanz ist keine Charaktereigenschaft!
Vielleicht hilft folgendes Statement von Dieter Degen, die immerwährende Diskussion endlich zu beenden :
„Da es weltweit keine Rangordnung Arten übergreifend gibt, Kühe haben nicht die Rangordnung über Elefanten, Giraffen sind nicht die Chefs von Gnus usw., kann es auch keine Rangordnung zwischen Menschen und Tieren geben. Hat es nie gegeben, wird es nie geben.
Und dann kommt der Homo sapiens sapiens daher und schon baut er Rangordnungen auf? Sehr unwahrscheinlich, dass das Konzept stimmt.
Dominanz ist, wenn zwei Individuen um eine, in nicht ausreichender Menge vorhandene, Ressource konkurrieren. Zwei Hengste, eine rossige Stute, zwei Hunde, ein Ball, zwei Tiger, ein totes Tier. Nun drängt sich mir die Frage auf, Was soll ich beim Tier als Mensch dominieren? Lege ich wert auf den Hafer des Pferdes? Ist mir der vollgesabberte Tennisball wirklich so wichtig? Möchte ich Sex mit der Stute meines Hengstes? In aller Regel nicht. Somit ist das Thema Dominanz gegenüber Tieren ziemlich ad absurdum geführt. Niemand hat die Tiere zu unseren Sklaven erschaffen. Wir leben zufällig zur selben Zeit neben einander auf dieser Kugel. Es geht also um ein miteinander und nicht um ein gegen einander.“
Alles klar?
Sollte euch mal wieder irgendwo so ein selbsternannter Hundeversteher erklären wollen, dass ihr einen sehr dominanten Hund hättet… – lächelt ihr milde und geht schleunigst eurer Wege – ihr wisst es besser.