Sabine Fehrenbach
Gute Stunden - Schlechte Stunden
Wann man mit seinem Hund schleunigst das Weite suchen sollte…
Ruhe… Ruhe und nochmals Ruhe
Lautes Gebell, in der Leine hängen, große Gruppen wild über- und untereinander kugelnder Hunde, lautes Reglementieren von Trainerseite… hier werden sich Verhaltensprobleme nicht lösen lassen. Kein Organismus lernt in derart stressigen Situationen – zumindest nicht das, was man sich wünscht. Oft manifestieren sich die Probleme erst recht und der Hund konditioniert „nebenher“ die Aufregung mit seinen Artgenossen.
Finger weg!
Nimmt ihnen der Trainer den Hund aus der Hand? Auf einmal spurt das Tier? Super Trainer?
Kennen sie den Effekt, dass sich Kinder, außer Haus, bestens benehmen? Das passiert hier auch und hat mit trainerischen Fähigkeiten nur bedingt etwas zu tun.
Der Hund ist verunsichert, ist gehemmt in seinen Verhaltensweisen.
Jeder Trainer sollte, geschult im Timing, in der Lage sein, besser mit Trainingsbelangen umgehen zu können, als ein normaler Hundehalter. Das keine Kunst. Deswegen sucht ein Hundehalter ja bei ihm Hilfe.
Ziel im Training sollte sein, dass der Hundehalter in die Lage versetzt wird, selbstständig an seinem Problem zu arbeiten und es im besten Fall, auch selbstständig lösen kann. Alles andere macht wenig Sinn.
Finger weg, die Zweite!
Zeigt ihnen der Trainer, wie sie ihren Hund körperlich maßregeln sollen? Wird der Hund im schlimmsten Fall zu Boden gedrückt? Die klassische Alpharolle? ( Wölfe erziehen ihre Jungen auch so…? Dominanz ? Führerrolle? ) Empfiehlt er Schnauzgriff? Körperliches Bedrohen ? Packt er den Hund unsanft und gewalttätig an Geschirr oder Halsband? Spritzt er mit Wasser? Findet er Sprühhalsbänder ideal um Problemverhalten zu unterbrechen? Oder Schellen? Darf es gern auch mal Teletakt und Stachelhalsband sein? Klar, nur an Rassen, denen man zeigen muss, wer Herr im Ring ist, triebstark sind, anders nichts lernen… die am Wild sonst nie kontrollierbar werden … ? Dann nichts wie weg und ergänzend vielleicht ein Gespräch mit dem zuständigen Amtsveterinär, zwecks Tierschutz gerechtem Umgang, einplanen.
Verhalten analysieren!
Hunde erziehen heißt hündisches Verhalten verstehen. Liegt der Fokus in Gruppenkursen auf Fehlverhalten?
Warum er Verhalten zeigt, was er damit vermeiden will, interessiert in erster Linie nicht?
„Das geht nicht anders… das muss er jetzt halt mal lernen…da müssen wir durchgreifen..“
Unterordnung um Verhalten zu ändern?
Dann ganz schnell gehen – denn unter solchen Voraussetzungen wird sich Verhalten nicht verändern.
Verhaltensveränderungen brauchen Zeit, individuelle Begleitung und individuelle Anpassung. Der Hund braucht ideale Voraussetzungen und Bedingungen.
Grober Umgang, große Gruppen, Training nach Schablone und althergebrachten Methoden, die längst wissenschaftlich widerlegt wurden? Schnell gehen! Auch Hunde brauchen Erfolgserlebnisse um lernen zu können. Gibt man

ihnen Trainingspläne und Informationen in die Hand? Nimmt man sich Zeit für ihre Probleme, auch ohne zusätzliche Kosten? Haben sie das Gefühl ihr Trainer ist bestens ausgebildet, bildet sich ständig weiter und lernt dazu? Fühlen sie sich verstanden und gut aufgehoben? Dann bleiben sie!
Bleiben sie kritisch – ihr Hund wird es ihnen danken