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  • Autorenbild Sabine Fehrenbach

Von Rüpeln und Rowdies

Aktualisiert: 22. Dez. 2022


Kennen Sie die Situation? Sie begegnen in der Stadt einer Person, die sie überhaupt nicht mögen? Nichts wie weg auf die andere Straßenseite, Blick absenken, abwenden, sich hektisch mit dem Handy befassen, angestrengt in die Schaufensterauslage starren…wenn gar nichts mehr hilft : Flucht in den nächsten Hauseingang.

Kommt ihnen bekannt vor? Sehr gut – denn nichts anderes machen Hunde, wenn man sie lässt. Die Allermeisten gehen auf Distanz, deeskalieren, versuchen Konfrontation und Aufmerksamkeit zu vermeiden.

Probleme mit Artgenossen zu haben, ist normal.

Die Mensch- gemachten Regeln machen Probleme. Unsere Harmonievorstellungen kollidieren mit der Wirklichkeit.

In unserer Traumvorstellung ist der Hund ideal, der mit allen und jedem auskommt - alles andere beeinträchtigt unser eigenes Wohlbefinden.

Nicht selten kippt dann auch die Laune des Menschen, mal ruckt man hier und schmeißt Futter da, schämt sich still oder markiert den Rudelführer.


Aggression ist ein Überlebensprogramm – Jahrtausende alt und erprobt.

Bedrohungen gefährden das Überleben, die eigene Sicherheit. Tiere lernen schnell, in welchen Situationen Angstreaktionen oder aber Aggression passender ist.

Kaum angekommen im neuen Zuhause muss der Welpe auf Artgenossen sozialisiert werden. Die meisten Hundebesitzer suchen eine Hundeschule zum Welpenkurs auf. Der Hund soll sich nach Möglichkeit mit groß und klein, wuschelig und glatt verstehen. Alle Rassen, jegliche Optik, jegliche Verhaltensweisen und Eigenarten.

Hunde nehmen ihre Artgenossen aber sehr wohl als Individuen wahr. Hat er sich einmal mit einem Labrador verstanden, heißt das nicht, dass das bei allen so ist.

Unerwünschtes Verhalten entsteht nicht einfach aus einer Laune heraus, sondern ist funktional, erfüllt einen Zweck.

Unsere Aufgabe ist es, die Funktion des Verhaltens zu erkennen, die Motivation dahinter.

Erst dann können wir über Training, dem Hund dabei helfen, neue Strategien zu entwickeln - auch gegenüber seinen Artgenossen.





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