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  • Autorenbild Sabine Fehrenbach

Welpensozialisation in Zeiten von Corona


Es wird grundsätzlich als etwas Positives und Notwendiges angesehen, seinen Welpen in einer Welpenspielgruppe anzumelden.

Kann man das, geschuldet den veränderten Zeiten, nicht mehr gemeinsam machen, wird der Zwerg an einer Pforte übergeben :

- mutterseelenallein

- ohne Bezugsperson

- an einen wildfremden Menschen

- in eine Gruppe willkürlich zusammengesetzter, fremder Welpen

- in ein fremdes Umfeld ... er muss ja sozialisiert werden !


Die Chancen für "traumatisiert" stehen deutlich höher...



Ein Welpe lernt in dieser frühen Phase seines Lebens sehr schnell und intensiv. Gutes wird ebenso fest abgespeichert, wie Schlechtes. Erfahrungen die nun gemacht werden, beeinflussen ein Hundeleben lang.

Es fehlt allerdings bis heute, ein wissenschaftlicher Nachweis darüber, ob sich mit dem Besuch einer Welpengruppe Verhaltensprobleme, wie zum Beispiel Aggressionen gegen Artgenossen, verhindern lassen.

Eine willkürlich zusammen gesetzte Gruppe und deren Wirkung auf einen Welpen, steht und fällt mit den Individuen und den Umständen, unter denen sie stattfindet.

Pauschal gut und sinnvoll kann sie gar nie sein, da sich die Frage nach den Individuen in so einer Zusammensetzung gar nicht stellt.

Es kommen wahllos alle Welpen zusammen.

Soziales Verhalten wird aber in der Interaktion untereinander, meist zu zweit, erlernt.

Völlig logisch,dass es dabei zu qualitativen Unterschieden kommt.

Welpen sind unterschiedlich entwickelt, verhalten sich nicht homogen. Grundsätzlich positiv? Davon kann man nicht ausgehen.


Mehr als 4 Welpen ?

Hier wird selten gutes Sozialverhalten gelernt, schon gar nicht, wenn die sichere Basis fehlt - sprich sie sich an einem fremden Ort, ohne ihre Bezugsperson befinden. Einem Welpen fehlt die Fähigkeit mit so vielen Veränderungen umzugehen.

Sie sind mit der Situation hoffnungslos überfordert.

Auch noch so gute Trainer, sind ihrerseits nicht in der Lage so eine Gruppe zu moderieren - schon gar nicht, wenn sie die Welpen nicht kennen.


Spiel braucht aber einen sicheren Rahmen, um als Spiel statt zu finden und : nicht alle Welpen passen von ihrem Spielverhalten her zueinander.


Es findet so zwangsläufig unschönes, unharmonisches Spiel statt.


Spiel ist anstrengend und anspruchsvoll. Die Interaktion mit Artgenossen ist anspruchsvoll. Wirkliches Spiel unter Welpen dauert selten länger als 5 Minuten, dann sind Reserven aufgebraucht und Pausen wären dringend nötig.


Positive Erfahrungen und Verknüpfungen, die der Sozialisation dienen sollen sind so nicht mehr möglich.


Sozialisation um jeden Preis ist ein Schuss, der nach hinten losgeht.

Erregung, Angst, Stress und Konflikte sind zuverlässige Vorhersagen, dass der Hund die falschen Dinge lernt. Diese hohe Erregung, die der Hund nun mit Artgenossen verbindet, ebnet den Weg in Verhaltensprobleme.

Sozialisation von Welpen, ist ein Prozess, den man sorgfältig begleiten muss. Viel hilft nicht viel, sondern positiv gemachte Erfahrungen sollten im Vordergrund stehen.


- Kleinschrittiges Heranführen an fremde Situationen? Der Welpe wird im Auto gebracht, übergeben, allein


gelassen...


- Pausen? Fehlanzeige - je größer die Gruppe, desto größer das Erregungslevel


- Rückzugsmöglichkeit? - man ist eingezäunt


- individuelle Belastungen? - die Bezugsperson, die es regeln könnte ist weg


Spiel ist ein komplexes Thema und wie Sozialisation auch, lässt es sich nicht auf die Schnelle "erledigen".







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