und es hat " Click " gemacht
Vieles, was über den Clicker gesagt wird ist schlichtweg falsch, beruht auf Halbwissen oder anderen unbegründeten Vorbehalten. Ganze Ideologien werden daraus gestrickt : wird er doch nur von uneffizienten, Wattebäuschchen werfenden, weichgespülten Tiertrainer (innen) verwendet, denen andere Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Hund fehlen…
Der Hund wird zur Konditionierungsmaschine und verliert seine Krativität, er wird nicht erzogen sondern nur dressiert.
Gut man kann, meiner Meinung nach, auch einen Hund in den Wahnsinn clickern ;)
Ich stell es mir wahnsinnig anstrengend vor, wenn man von morgens bis abends jede Regung mit dem Knackfrosch kommentiert.
Aber wie heißt es so schön? Die Dosis macht das Gift.
Der Clicker ist ein wunderbares Trainingshilfsmittel, das man nutzen kann aber nicht immer nutzen muss!
Machen wir einen kleinen Ausflug in die Welt des Lernens.., denn hat man einmal verstanden nach welchen Gesetzmäsigkeiten Lernen funktioniert, versteht man auch, warum erfolgreiche Tiertrainer mit dem Clicker arbeiten.
Positive Verstärkung
Das Hundegehirn läuft eigentlich (ähnlich wie das des Menschen) nach einem einfachen Regelwerk : Gute Erfahrung will man wiederholen, schlechte vermeiden.
Nur etwas “ dem Menschen zuliebe machen“ , weil er der Rudelführer oder was auch immer ist, ist in der Natur, als Verhalten nicht vorgesehen.
Mag schwer einzusehen sein - ist aber so. Die vielbeschrieenen Triebe machen da keine Ausnahme. Wir brauchen Motivation, wir brauchen An (Reize)
Jetzt könnten wir den Hund in ein Verhalten hineinzwingen - lerntheoretisch extrem ungünstig - da es nicht wirklich erlent wird.
Zwang erzeugt Stress und unter Stress kann ein Organismus bzw. sein Gehirn nicht wirklich lernen,
Blöde Situation, denn deswegen geht man ja in eine Hundeschule...
Intelligentes, fortschrittliches Hundetraining, fußt auf positiver Verstärkung.
Ein Verstärker sorgt dafür, dass ein Verhalten öfters gezeigt wird, häufiger wird.
Sogenannte primäre Verstärker sind Futter, Wasser, soziale Zuwendung aber auch Sicherheit und Unversehrtheit gehören dazu.
Ein sekundärer Verstärker kündigt zuverlässig einen primären an - in unserem Fall wäre der Clicker ein solcher sekundärer Verstärker.
Und das hat Vorteile :
- mit ihm sind wir punktgenau, dh, wir sind in der Lage sofort ein feedback zu geben, was wir an dem, was der Hund gerade tut, gut finden. Sicher geht das mit der Stimme auch - ein gut auftrainiertes Markerwort hat den ähnlichen Effekt. Allerdings schwingt in unsere Stimme immer unsere Emotion mit ...
Was Belohnung ist, darüber werden wir uns noch genauer unterhalten müssen - mitnichten ist es immer Futter..
Will man also seinem Hund etwas beibringen, sollte man sch darauf konzentrieren, was er tun soll !
Viele Trainer arbeiten aber nach dem gegensätzlichen Prinzip, dessen Ziel es ist, unerwünschtes Verhalten zu unterbinden.
In der Theorie sind beide Ansätze grundsätzlich möglich, allerdings stützt die Wissenschaft inzwischen die These, dass belohnungsorientiertes Training erfolgreicher ist als straforientiertes - mehr Spaß macht es in jedem Fall.
Auf die Nebenwirkungen von Strafe , komme wir an anderer Stelle auch noch - nicht selten verschlimmert sich ein Problem dadurch erst recht.
Wir sind also gezwungen,die Perspektive zu wechseln.
Der Hund soll nicht anspringen, nicht an der Leine ziehen, nicht bellen…
Wir müssen uns nun stattdessen überlegen, was der Hund machen SOLL.
Das könnte folgrndermaßen aussehen : • statt Anspringen soll der Hund ein Sitz zeigen • statt Ziehen soll er an lockerer Leine laufen • statt bellen einen Trick zeigen So hat man in jedem Fall etwas, was man positiv Verstärken kann.
Mit dem sekundären Verstärker / Marker können wir nu das erwünschte Verhalten einfangen, die Zeit bis zur Belohnung verlängern und Fehlverknüpfungen vermeiden. Wie beim Fotografieren, wird im richtigen Moment geclickt.
.Auf diese Art wird der Hund zum aktiven Trainingspartner. Er bekommt sofort eine Rückmeldung, welches Verhalten richtig ist, er muss mitdenken, kann krativ werden.
Zum Beispiel die Sitz Übung.
Möchte ich dem Hund ein Sitz beibringen, clicke ich immer dann, wenn der Hundepopo den Boden berührt. Das signalisiert dem Hund punktgenau, was ich von ihm möchte und dass er exakt für dieses Verhalten eine Belohnung erhält.
Schwierigste Abläufe können so trainiert werden, indem man sie in kleinste Bruchstücke zerlegt oder neues Verhalten formt. Somit seid ihr in der Lage, eurem Hund dabei zu helfen, erwünschtes Verhalten zu zeigen.
Das nennt man im Fachbegriff Shapen.
Unerwünschtem Verhalten wird also mit Intelligenz statt Strafe begegnet, Strafe und deren Einsatz ist überflüssig, die ideale Atmosphäre für schnelles effizientes Lernen. Der Hund „lernt“ denken.
Durch eigenes Handeln Probleme zu lösen ist eine Erfahrung, die auch im Umgang mit Altagsproblemen hilfreich ist. Das eigene Selbstbewusstsein kann wachsen, der Hund lernt Lösungsstrategien zu finden, Unsicherheit zu überwinden.
Probiert es aus !
