Streicheln als Belohnung?

Manche Hunden laden förmlich dazu ein… Kuschelig wie ein Steifftier schauen sie einem aus Knopfaugen an ..da muss man doch mit der Hand durchwuscheln, es fühlt sich so gut an, man mag gar nicht mehr aufhören.

Es ist noch mehr : wir wollen unserem Vierbeiner zeigen, wie sehr wir ihn mögen, könnten ihn ständig knuddeln und drücken.

Hat er etwas gut gemacht, ist das doch eine völlig klare Art ihm mitzuteilen, dass er alles richtig gemacht hat, wir stolz auf ihn sind.

Da braucht es doch kein Futter mehr!

Wir haben ihm doch gezeigt, dass wir zufrieden sind… Haben wir wirklich?

Selbstverständlich! Streicheln ist Lob!

Schaut man genauer hin, empfinden viele Hunde das wohlgemeinte Streicheln als echte Strafe. Deutlich sichtbar an ihrer Körpersprache. Der Kopf wird weggedreht, abgeduckt, er beschwichtigt und/ oder friert ein. Kein Gedanke an Freude, sondern ein Ausdruck von Unbehagen.

Echt jetzt?

Unser Lob und wohlgemeintes Tätscheln ?

Eine Strafe?

Klar, immer wenn dem Hund etwas Unangenehmes zugefügt wird, sprechen wir von Strafe. Sicherlich gibt es noch Schlimmeres, was man als Strafe verwenden könnte, aber lerntheoretisch gesehen, ist es äußerst ungünstig wenn statt einer Belohnung etwas Unangenehmes kommt!

Auch ein Hund in einer Konzentrationsphase, beim Arbeiten, wird Streicheln selten als Belohnung empfinden – schon eher als etwas Lästiges, etwas das stört.

Nicht mehr streicheln ?

Doch – aber dann, wann es erwünscht ist.

Gemütlich, entspannt auf dem Sofa. Kein „über den Kopf greifen“, freiwillig, gewollt von beiden Seiten. Viele Hunde empfinden sanftes Kraulen im Brustbereich herrlich.

Beobachtet die Körpersprache eures Hundes und findet heraus, wo er am Liebsten angefasst wird. Dreht er sich weg oder schmiegt er sich noch etwas näher in die Hand?

Belohnung oder nicht? Das bestimmt der Empfänger!

Und nur wenn ihr passende Belohnungen findet, haben diese eine verstärkende Wirkung auf das Verhalten.